Direkt oder indirekt Grillen?
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Die klassische Grillmethode kennt jeder. Bei dieser werden Würstchen, Fleisch, Spieße und Co direkt über der Glut gegrillt. In den vergangenen Jahren wurde - wie wir finden völlig zurecht - das indirekte Grillen immer beliebter.
Raffinierte Kombinationen aus direkter und indirekter Methode, Smoken und schonendem Garen auf der Planke kamen dazu und sind heute aus dem Grill Repertoire nicht mehr weg zu denken.
Direktes und indirektes Grillen - der Unterschied
Der Unterschied zwischen direkter und indirekter Grillmethode ist einfach erklärt. Entweder legen Sie das Grillgut direkt über der Hitzequelle auf den Grillrost oder Sie platzieren Ihr Grillgut seitlich versetzt über der Glut.
Grundsätzlich passt man die Grillmethode dem Grillgut an. Für die indirekte Grillmethode benötigen Sie einen Grill mit einem sauber schließenden, passgenauen Deckel. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie einen Gasgrill oder einen Holzkohlegrill haben - der Deckel bleibt beim indirekten Grillen geschlossen.
Die direkte Grillmethode - hohe Temperatur und kurze Garzeit
Beim direkten Grillen arbeiten Sie mit hoher Temperatur und kurzer Garzeit. Die vom Grill erzeugte Hitze wird ohne einen Umweg direkt von unten auf Ihr Grillgut übertragen. Eine direkte Hitze eignet sich besonders gut für Fleischwaren mit einer kurzen Garzeit. Steaks, Koteletts, Hamburger, Fischfilets, aber auch Gemüsespieße werden mit der direkten Methode zubereitet.
Die Poren des Fleischs werden durch die Hitze sofort verschlossen, der Fleischsaft bleibt im Inneren gespeichert, das Ergebnis ist schmackhaft und saftig. Beim direkten Grillen erhalten Steaks und Co an der Oberfläche ein schönes Branding mit tollen Röstaromen.
Direkte Grillmethode auf den Holzkohlegrill
Für die zum direkten Grillen nötige Temperatur benötigen Sie eine ideale Glut. Daher heizen Sie Ihren Grill bei geschlossenem Deckel für circa 10 bis 15 Minuten vor. Achten Sie jedoch darauf, dass die Lüftungsregler im Kessel geöffnet bleiben. Für die direkte Grillmethode verteilen Sie die Holzkohle gleichmäßig auf dem kompletten Kohlerost. Ihr Grillgut wird direkt von unten erhitzt.
Für ein besseres Grillergebnis empfehlen wir Ihnen auch beim direkten Grillen den Deckel zu verwenden. Ebenso gehen Sie bei einem Gasgrill vor. Dort platzieren Sie das Grillgut auf dem Rost direkt über die Gasbrenner.
Tipp: Für ein besonders schönes Branding legen Sie Ihr Steak für 1 Minute auf den Rost, dann drehen Sie es um 45 Grad und wenden es nach 1 Minute. Für die Rückseite gehen Sie genau so vor und Sie erhalten ein tolles Rautenmuster.
Tipp: Wir empfehlen Ihnen zum Wenden Ihres Grillgutes eine spezielle Grillzange oder einen Fleischwender zu verwenden. Durch das Einstechen mit einer Gabel entweicht Ihnen der leckere Fleischsaft und Ihr Fleisch wird trocken.
Die indirekte Grillmethode - schonende Zubereitung bei geringerer Temperatur
Indirektes Grillen ist eine schonende Garmethode bei niedrigeren, möglichst konstanten Temperaturen. Daher benötigen Sie auf jeden Fall einen Grill mit Deckel und idealer Weise auch ein Grillthermometer. Im Unterschied zum direkten Grillen wird das Grillgut nicht direkt über die Hitze gelegt, sondern an einer Stelle, an der es nicht direkt mit den Flammen in Berührung kommen kann. Stellen Sie sich vor, sie verwenden Ihren Grill wie einen Backofen.
Schließen Sie den Deckel damit die Luft im Inneren des Grills zirkulieren kann. So wird großes Grillgut wie zum Beispiel ganze Hähnchen, große Braten, saftiges Pulled Pork und Spare Ribs über mehrere Stunden schonend gegart und zu einem echten Geschmackserlebnis.
Bei der indirekten Grillmethode können Sie dem Grillgut bei einer niedrigen Temperatur zusätzlich ein ganz besonderes Aroma verleihen. Verfeinern Sie Ihr Grillgut ganz einfach mit verschiedenen Aromen mit Hilfe von Räucherchips oder den gröberen Woodchunks. Worauf Sie beim Räuchern und Smoken achten müssen haben wir Ihnen in einem extra Beitrag zusammengestellt.
Direkt und indirekt zusammen - die 50/50 Grillmethode
Die 50/50 Grillmethode ist nicht ohne Grund besonders beliebt bei BBQ Fans! Sie können diese sowohl bei Gasgrills als auch bei Holzkohlegrills anwenden. Dabei wird eine Hälfte des Grills direkt befeuert, auf dieser grillen Sie zuerst direkt, anschließend platzieren Sie das Grillgut auf der anderen Hälfte des Grills und garen das Fleisch indirekt fertig.
Diese Methode eignet sich hervorragend, um zum Beispiel Steaks oder größere Braten zunächst kräftig anzubraten und ihnen ein schönes Branding zu verpassen. Anschließend wird auf der indirekten Fläche schonend zu Ende gegart.
Tipp: Beim einem Kohlegrill sollte sich der Lüftungsschieber für eine gute Luftzirkulation über der indirekten Zone befinden. Nur so erlangen Sie ein optimales Grill-Ergebnis. Ein Holzkohlegrill braucht Luft!
Die ringförmige Grillmethode
Bei der ringförmigen Grillmethode wird die Grillkohle, wie der Name schon vermuten lässt, am Rand des Grills platziert. Ein Ring aus glühenden Kohlen schafft eine optimale Hitzezirkulation für das Grillen mit einem Pizzastein.
Eine ausgesprochen praktische Art der ringförmigen Grillmethode ist der sogenannte Minion Ring. Mit einem solchen können Sie ausgewachsene Longjobs mühelos erledigen, die Brenndauer beträgt je nach Grill und verwendeter Kohle bis zu 20 Stunden. Diese bewährte Grillmethode eignet sich besonders gut für Spare Ribs, Brisket oder Pulled Pork.
Für einen Minion Ring ordnen Sie die Kohlen möglichst gleichförmig in einem zu dreiviertel geschlossenen Kreis am Rand des Grills an. Achten Sie darauf, dass alle Briketts sich berühren und starten Sie den Ring an einem Ende mit glühenden Kohlen. Nach und nach glüht der Ring über die komplette Länge durch. Wenn Sie die Kohlen gleichförmig angeordnet haben bleibt über die komplette Brenndauer die Temperatur im Grill nahezu konstant.
Ihr grills.de Team.